Intensive Deutschförderung auf Basis bikultureller Kontexte

In Deutschland leiden immer mehr Jugendliche mit Migrationshintergrund an Orientierungsschwierigkeiten. Sie bewegen sich zwischen verschiedenen Kulturen und haben große Schwierigkeiten, einen guten Schulabschluss und den Übergang ins Berufsleben zu meistern und somit einen stabilen Platz in der Gesellschaft zu bekommen.  Eine bedeutende Grundlage für die Verbesserung der Situation und für die Unterstützung der Integration ist vor allem die Sprache, aber auch die Förderung von Toleranz und einem Verständnis für die verschiedenen Kulturen. Genau hier setzt das Projekt „Intensive Deutschförderung auf Basis bikultureller Kontexte“ an.

 

Auf der Basis der die Zielgruppe prägenden Bikulturalität, bieten wir ein Projekt zur Sprachförderung an, das gleichzeitig die besondere Lebenssituation der Jugendlichen berücksichtigt und durch kulturpädagogische Ansätze diese stützt. Das Projekt hebt sich ab von reinem Sprachunterricht, da insbesondere die intrinsische Motivation und Kreativität gefördert wird. Gleichzeitig leisten wir innerhalb dieses Rahmens Krisenintervention und Beratung in schwierigen Lebenssituationen. Der Ansatz des Projektes ist niederschwellig und soll daher vor allem von sozial benachteiligten Jugendlichen mit Migrations- oder Flüchtlingshintergrund genutzt werden, die aufgrund ihrer familiären und schulischen Situation dringend Unterstützung brauchen. Mit diesem Förderprojekt wollen wir bei den jugendlichen Migranten ein Bewusstsein schaffen für Sprache und Kultur als Basis ihrer Integration und Erhöhung ihrer Chancen in Schule und Berufseinstieg. Dies werden wir praktisch anhand von museums- und kulturpädagogischen Projekten, spielerischer Sprachförderung (z.B. durch Rollenspiele), Besuchen von kulturellen Veranstaltungen, sowie interkulturelle Diskussionen durchführen.

 

Besonders wichtig sind die Vernetzung und konstruktive Zusammenarbeit mit den Bildungseinrichtungen, sowie die Kontaktaufnahme zu den Lehrkräften. Außerdem bieten wir durch zusätzliche Stunden Intensivtraining vor Prüfungen an.

 

Das Projekt schafft durch die Förderung der sprachlichen und kulturellen Integration eine Verbesserung der Chancen auf einen guten Bildungsabschluss, Hilfe beim Start ins Berufsleben, Armutsprävention und die Stabilisierung der psychosozialen Situation. Die Erweiterung der Grundkenntnisse der deutschen Sprache, die Förderung von Kreativität und eigenen Interessen sind für spätere Vorstellungsgespräche und Bewerbungen ausschlaggebend. So  bietet das Projekt den jungen Menschen eine Chance, durch intensive Förderung Defizite in der deutschen Sprache auszugleichen und sie bei der Bewältigung der Anforderungen, die an sie gestellt werden, zu unterstützen und zu motivieren.

 

Gerade bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zeigen sich häufig Orientierungslosigkeit und Unsicherheit in Bezug auf ihre aktuelle und künftige Lebenssituation. Daher setzten wir die Schwerpunkte unserer Arbeit vor allem auf die Förderung der Identitätsentwicklung, Mut zu Kreativität, dem Entwickeln von eigenen Ideen sowie der Förderung und Stabilisierung des Selbstwertgefühls.  

 

Anders als in der Schule oder im besuchten Deutschkurs kann den Jugendlichen Raum für persönliche Themen gegeben werden. Die Jugendlichen haben im vertrauten Rahmen der Kleingruppe die Möglichkeit zu kommunikativen Erfolgserlebnissen. Da das gesamte Gruppengeschehen in deutscher Sprache abläuft, werden auf natürliche Weise authentische Sprechanlässe geschaffen.