Lebenssituationen / Grenzen sprengen
Das Projekt wurde von 2006-2009 an der Hauptschule am Gotzingerplatz in München mit Unterstützung der Schulleitung und des Lehrpersonals
durchgeführt.
Es richtete sich an jugendliche Mädchen und Jungen überwiegend mit Migrationshintergrund der 6., 7. und 8. Klassen.
Teilnehmen konnten alle, die Interesse an Tanz, Musik oder Theaterspielen hatten. Insgesamt nahmen 18 Schülerinnen und Schüler teil.
Zu Beginn stellten die Jugendlichen ihre eigene Lebenssituation durch Erzählungen und Diskussionen dar. So konnten sie ihre eigene Geschichte in
das Projekt einbringen. Es wurde ein Theaterstück aus den einzelnen Fragmenten mit den Jugendlichen gemeinsam entwickelt.
Im Gespräch mit den Jugendlichen wurde das künstlerische Potential erfasst und sie wurden in unterschiedliche Gruppen eingeteilt:
Theater:
entwerfen und einüben von Szenen, Sprachtraining, entwerfen und herstellen
von Kostümen, Bühnenbau
Musik:
Rhythmus- u. Trommelübungen, Gesangs- u. Atemtechniken,
Körperübungen, Hip-Hop, Reggae-Elemente, eigene Texte
Tanz:
Hip-hop Tanz, Martial-Arts, Körper- u. Aufwärmübungen
Diese Gruppen trafen sich jeweils 1x wöchentlich für 2 Stunden. Der Zeitplan wurde dem Stundenplan angepasst. Am Ende des Projektes stand eine
Aufführung beim Schulfest.
Welche Ziele konnten mit diesem Projekt erreicht werden?
Die Tanz/Musik/Theaterwerkstatt ist als Gruppenarbeit zu verstehen, in der sowohl kreative, soziale/pädagogische, kulturelle als auch
therapeutische Ziele verfolgt wurden:
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Die Kreativität der Jugendlichen wurde gefördert, indem neue Lösungen und Ideen (für eine Szene oder einen Charakter) gesucht wurden. Die
Jugendlichen wurden aufgefordert, sich in eine Situation fiktiv zu versetzen, um durch das Spiel neue Facetten in sich selbst zu entdecken.
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Da gemeinsames Theater / Tanz / Musik nur durch Kommunikation möglich ist, erlernten die Jugendlichen neue Formen und Möglichkeiten der
sozialen Interaktion. Gerade die Teamarbeit unterstützte die Jugendlichen bei der Suche nach ihrer Identität: Jedem Einzelnen wurde ermöglicht, seine Stärken und Schwächen sowie seine
Verantwortung zu erfahren.
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Durch Tanz/Theater und Musik wurden die sprachliche und motorische Fähigkeiten und der persönliche Ausdruck gefördert, Aggressionen wurden
abgebaut, das Selbstwertgefühl gestärkt.
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Da die Teilnehmer des Projekts „Lebenssituationen, Grenzen sprengen“ aus verschiedenen Herkunftsländern/Lebenssituationen kamen, wurden
neue Perspektiven auf kulturelle Hintergründe möglich. Die Vielfalt der verschiedenen Lebensformen, damit verbundene Lieder, Rhythmen, Tänze, Hintergründe und Fragestellungen wurden als
Bereicherung gesehen und künstlerisch eingebunden. Die Jugendlichen wurden auf ihrer Suche nach Identität begleitet.
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Die Jugendlichen wurden durch die Gestaltung ihrer Phantasiewelten dazu animiert, sich selbst zu stärken und Kraft zu bilden, die ihnen helfen
kann, mit ihren Problemen fertig zu werden.
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Der Traum der Jugendlichen „selber auf der Bühne zu stehen, gehört und gesehen werden“ konnte bei der sehr erfolgreichen
Aufführung erlebt, erfahren und umgesetzt werden.